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Die große Sehnsucht nach dem "Ja".

Warum fällt es uns so schwer, uns in Beziehungen wirklich zu öffnen und einander wahrhaftig zu zeigen? Wir wünschen uns, ganz bejaht zu werden - und sind oft genau an diesem Punkt verletzt.

Ja.


Das ist es, wonach sich unser Wesen in der Tiefe sehnt: Aus der Liebe (frei von Mitleid) bejaht zu werden, in dem, was, wer, wo und wie wir gerade sind - beziehungsweise als das, was wir unter all dem wirklich sind: In diesem Moment einzigartiger Ausdruck des Lebens.


Erfüllende Beziehung bedeutet, mit jemandem einen Weg zu gehen, dessen Richtung immer wieder diese Bejahung ist.

Das ist etwas völlig anderes als die Vorstellung vom ‚richtigen‘ Partner, die einhergeht mit Erwartungen, Vorstellungen, Konzepten und Bewertungen. Auch gemeinsame Pläne, Zukunftsvorstellungen, Ideen vom Lebensweg stehen dieser Bejahung im Weg, wenn der Partner, die Partnerin, der Freund, die Freundin - oder das Leben - sich anders, unerwartet formt.

Kann ich auch dann noch Ja sagen zu einem Menschen, wenn er nicht (mehr) meinen Vorstellungen entspricht? Das kann nur Liebe, die größer ist als ich.


Wenn ich Zugang finde zu dieser universellen Liebe, die sich ganz einfach darin zeigt, dass ich existiere und du existierst, wenn ich dieses "Ja" der ganzen Existenz zu meinem individuellen Existieren als Teilchen davon spüre, dann kann ich mein kleines "Ja" aus diesem großen "Ja" heraus geben.


Ja, du bist, und ich bin. Und so sind wir verbunden. Das ist die heilsame Botschaft, die in Beziehung übermittelt werden kann. Das ist sogar die heilsame Botschaft während einer (äußerlichen) Trennung. Denn selbst wenn wir den Weg nicht in der bekannten Beziehungsform fortsetzen, können wir verbunden sein: Aus der Bejahung der Entwicklung und Entscheidung des anderen Menschen in seiner Einzigartigkeit.

Etwas zu Bejahen heißt nicht einmal immer, es für richtig und gut zu heißen, es heißt auch nicht, es erdulden oder mitmachen zu müssen. Aber es heißt, wirklich zu sehen, wirklich wahrzunehmen und anzuerkennen, was ist. Auch dann, wenn es schmerzhaft ist.


Die Bereitschaft, auch den Schmerz der Bejahung zu spüren, erlaubt, dass auch da Liebe fließen kann, wo scheinbar nur Trennung ist.

Und dann entsteht die Möglichkeit einer viel tieferen Verbundenheit, mit der eigene Liebe, die Möglichkeit eines Vertrauens auf essenzieller Ebene: Ich bin bejaht, selbst in der Getrenntheit. Und ich kann bejahen, selbst in der Getrenntheit.


Von diesem Punkt aus kann Heilung entstehen, in welcher Form sie sich auch zeigen mag.

Breema, die Form der Körperarbeit, die ich übe und praktiziere, betont ganz grundlegend diese Haltung des "Ja" in der Beziehung zum Klienten/ zur Klientin. Auf körperlicher Ebene, ohne Worte, ist es hier möglich eine Erfahrung von Bejahung zu machen: Dies ist Leben, wie es sich jetzt gerade ausdrückt. Das Tun, das daraus entsteht, hat eine heilsame Qualität.

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